SAP Connect 2025: Rollenbasierte KI-Assistenten für das Personalmanagement

von | Okt. 14, 2025 | News, Tools

Künstliche Intelligenz als Partner des Menschen

Auf der SAP Connect 2025 in Las Vegas stellte SAP eine neue Generation KI-gestützter Unternehmenslösungen vor. Im Zentrum steht Joule, die KI-Plattform innerhalb der SAP Business Suite, die durch rollenbasierte Assistenten und spezialisierte Joule Agents die Zusammenarbeit zwischen Mensch und Maschine neu definiert.
SAP verfolgt dabei ein klares Ziel: KI soll keine Arbeitsplätze ersetzen, sondern Mitarbeitende gezielt unterstützen, Routineaufgaben automatisieren und Raum für strategische und kreative Tätigkeiten schaffen.

„Die Zukunft der Arbeit besteht aus Menschen und KI gemeinsam“, betonte Gina Vargiu-Breuer, Chief People Officer von SAP. Sie bezeichnete Kompetenzen als den entscheidenden Produktionsfaktor der digitalen Wirtschaft: „Skills sind die neue Lieferkette. So wie Energie und Rohstoffe die industrielle Ära geprägt haben, bestimmen Fähigkeiten und Lernbereitschaft den Erfolg im KI-Zeitalter.“

Rollenbasierte KI-Assistenten: Joule als Co-Pilot für jede Position

Mit der Weiterentwicklung von Joule führt SAP rollenbewusste Assistenten ein, die speziell auf die Anforderungen einzelner Funktionen zugeschnitten sind. Diese Assistenten greifen auf spezialisierte Joule Agents zurück, um komplexe Prozesse selbständig auszuführen oder zu koordinieren.

Beispielsweise unterstützt der People Manager Assistant Führungskräfte bei der Leistungsbewertung und Personalentwicklung, indem er Datenanalysen durch den People Intelligence Agent nutzt.
Im Finanzbereich übernimmt der Financial Planning Assistant Aufgaben wie Liquiditätsmanagement und Zinsoptimierung mit Hilfe des Cash Management Agent.

Laut Muhammad Alam, Mitglied des SAP-Vorstands für Product & Engineering, verfolge SAP damit eine klare Vision: „Wir machen Joule zu einem Partner, der die Rolle und den Kontext des Nutzers versteht – ein KI-Assistent für jede Rolle, ein Assistent für Sie.“

Vier neue Joule Agents für das Personalmanagement

Ein besonderer Fokus liegt auf den Anwendungen für Human Capital Management (HCM). SAP kündigte vier neue Joule Agents für die SAP SuccessFactors Suite an, die Kernprozesse im HR-Bereich automatisieren und personalisieren:

  1. Career and Talent Development Agent
    Unterstützt Nachfolgeplanung und Führungskräfteentwicklung, erstellt automatisch individuelle Entwicklungspläne und empfiehlt geeignete Nachfolger.
  2. HR Service Agent
    Beantwortet Mitarbeiteranfragen direkt oder erstellt automatisch Tickets im HR-System. Dies reduziert Supportaufwand, senkt Kosten und verbessert die Employee Experience.
  3. People Intelligence Agent
    Kombiniert Daten aus der SAP Business Data Cloud mit Joule-Funktionen, um in natürlicher Sprache Antworten auf HR-Fragen zu liefern – etwa zu Fluktuation, Vergütung oder Kompetenzverteilung.
  4. Payroll Agent
    Erklärt Gehaltsabrechnungen, erkennt Unstimmigkeiten und schlägt Korrekturmaßnahmen vor. Dadurch wird die Payroll-Genauigkeit erhöht und das Vertrauen der Mitarbeitenden gestärkt.

Diese Neuerungen ergänzen den bereits eingeführten Performance and Goals Agent und sollen SAPs Vision einer agentischen KI stärken, die Entscheidungen beschleunigt und Organisationen agiler macht.

„Jede Führungskraft kann nun ihren eigenen Joule-Assistenten haben, der administrative Aufgaben übernimmt“, erklärte Priyanka Kaitanya, SAP AI Product Leader. „So bleibt mehr Zeit für das Wesentliche: Coaching, Mentoring und Führung.“

Skills-basierte Transformation der Arbeitswelt

Die Veranstaltung machte deutlich: Kompetenzentwicklung wird zum strategischen Dreh- und Angelpunkt der KI-Ära. Studien, auf die SAP verwies, zeigen, dass die durchschnittliche Halbwertszeit technischer Fähigkeiten nur noch 18 bis 36 Monate beträgt.

Für HR bedeutet das eine radikale Neuorientierung. Laut Vargiu-Breuer erfordert die Zukunft der Arbeit einen „Skills-first-Ansatz“, der die gesamte Talentarchitektur betrifft – von der Personalplanung über Recruiting bis hin zu Learning & Development. Mit der SAP SuccessFactors Plattform können Organisationen künftig Skill-Anforderungen dynamisch anpassen und Weiterentwicklung hyperpersonalisiert steuern.

Kulturelle Faktoren als Erfolgsbedingung

SAP betont, dass technologische Innovation allein nicht ausreicht. Unternehmenskultur bleibt der entscheidende Faktor für nachhaltigen Erfolg.
„Technologie mag den Wandel einleiten, aber Kultur bestimmt das Ergebnis“, so Vargiu-Breuer. Nur Organisationen, die Wachstum, Resilienz und Inklusion fördern, können KI als echten Wettbewerbsvorteil nutzen.

Produktivität und Wertschöpfung durch KI

Die wirtschaftlichen Effekte sind bereits messbar: Laut Jan Gilg, Chief Revenue Officer Americas bei SAP, erzielen Unternehmen mit hohem KI-Einsatz eine vierfache Produktivitätssteigerung. 66 % der Anwender berichten von messbarem Mehrwert.
Für HR-Teams bedeutet dies, dass sie mehr Zeit in strategische Initiativen investieren können – etwa in die Entwicklung von Anreizsystemen und Unternehmenskultur.

Fazit: KI als strategischer Partner für HR

Mit Joule und den neuen Joule Agents positioniert SAP KI nicht als Ersatz, sondern als strategischen Partner im Personalmanagement. Der Fokus liegt auf Automatisierung repetitiver Aufgaben, datengetriebenen Entscheidungen und einer Kultur des Lernens und Anpassens.

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